Social-Media Grundlagen in Stichpunkten

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Was ist Social-Media?

  • Technologien, Plattformen, digitale Medien -> ermöglichen Austausch untereinander
  • epochale Veränderung der Kommunikation -> vordergründig Online-Dialog und Kommunikation -> unterstützt durch digitale Netzwerke und Technologien

Social-Software

  • webbasierte Anwendungen die z.B. Kontakte vermittelt
  • ermöglicht Informationsaustausch und Beziehungsaufbau, sowie die Kommunikation untereinander

Social-Media Marketing (SMM)

  • Teildisziplin des Online-Marketing -> Form der Absatzförderung
  • im Zentrum des SMM steht immer das Kollektiv, nicht der Einzelne
    Nahezu jeder Bereich im Internet verfügt über eine entsprechende Community
  • eigene Vermarktungsziele durch soziale Kommunikationsprozesse
    Prozess zum Bewerben von Marken, Produkten und Services
  • Interaktion mit Fans / Community, Interessenten, Kunden möglich
    Fokus auf Kommunikation und Dialog

Beispiele für soziale Netzwerke

  • Facebook, LinkedIn, Instagram, Xing, Foren, Bewertungsplattformen

Social-Media Manager

sollten zuhören können, Wünsche der Community erkennen, Beziehung zwischen Fanpage (Unternehmen) und Fans/Follower aufbauen / pflegen.
Paradigmenwechsel der Kommunikation

Paradigmenwechsel der Kommunikation
Paradigmenwechsel der Kommunikation

Veränderung der Kommunikation

  • Kunden + Unternehmen formen im Idealfall gemeinsam das Produkt- und Dienstleistungsangebot
  • Kunde bekommt direkte gestalterische Möglichkeiten (z. B. durch Feedback, Bewertung, Crowdsourcing, …).
  • Unternehmen befindet sich in einer ständigen „Live-Bewertungssituation“
  • Jeder Internetnutzer und Mitarbeiter kann das Social Media Marketing und damit das Unternehmensmarketing mitgestalten
  • stärkere Emotionalisierung gegenüber klassische Medien
  • Social Media ist kein reines Werbemedium, sondern auch Instrument der Marktforschung, Beschaffungstool für Personal, Plattform für Support und Kundenservice

Einsatzgebiete

Produktentwicklung, Forschung / Entwicklung, Vertrieb, Kundenservice, Personalbereich, Integration neuer Medien, Unternehmenskommunikation

Zusammenfassung

  • Social Media Marketing ist eine Teildisziplin des Online-Marketing
  • Social Media basiert vordergründig auf Dialog und Interaktion
  • Nutzer bestimmen die Inhalte mit (selbst und als Mittelpunkt (eigene Timeline))

Chancen im Social Media Marketing

Vorteile und Chancen für Unternehmen sind u.a.:

Zielgruppen-Potenziale

  • 63,3 Millionen Menschen in Deutschland ab 14 Jahren online = 90,3 Prozent.
  • 80 Prozent der Internetnutzer in D nutzen soziale Medien. Tendenz steigend. Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie

positiver Einfluss auf Kundenbindung

  • Der Multiplikator-Effekt = erhöhte Sichtbarkeit und Präsenz des Unternehmens
  • steigert Bekanntheitsgrad -> hoher Bekanntheitsgrad

besseres Targeting

  • Targeting (engl. Target = Ziel) in sozialen Medien ohne große Streuverluste möglich

dauerhafte Verfügbarkeit

  • Das Internet – und damit auch Social Media – ist rund um die Uhr und auch global verfügbar
  • Botschaften können rund um die Uhr überall empfangen und geteilt werden.

geringe Kosten

  • vergleichsweise geringe Kosten -> aber nicht Gratis, da relativ Zeitintensiv (Personalkosten)

hohe Kundenbindung

  • Kundenbindung = persönlicher Kontakt / direkter Dialog zwischen Kunden und Unternehmen
  • Interaktion zwischen Kunden und Unternehmen = positive Wirkung auf Loyalität und Bindung

gut für SEO

  • Aktivitäten im Social Web = positiver SEO-Effekt (z.B. Steigerung der Branded Search)
  • geteilte digitale Assets -> Unternehmensprofile, Inhalte oder Produkte für Nutzer auffindbar.

Einblicke gewähren

  • durch Social-Media können Unternehmen menschlicher wirken -> fördert Vertrauen und schafft Sympathiepunkte

Imagesteigerung

  • soziale Medien maßgeblich an Imagebildung beteiligt
  • Professionelle Präsenz kann Wahrnehmung positiv beeinflusst

Sales-Support

  • Verfügbarkeit von Informationen, Vertrieb kann Inhalte und Informationen ergänzend nutzen

Mehr Traffic für die eigene Website

  • Möglichkeit Vernetzung ohne Medienbruch
  • durch Verlinkung kann eine deutliche Erhöhung der Zugriffsraten erzielt werden

Anwendungsformen Social Media Management

Interne Kommunikation

  • Funktionsprinzip von Communities für interne Kommunikationsabläufe
  • Social Software für unternehmensinternen Gebrauch (Jive Software / Microsoft´s Yammer)

HR und (Social) Recruiting

  • Akquise von potenziellen Bewerbern (Social Hiring, Social (Media) Recruitment und Social Recruiting
    • zielgerichtete Platzierung von Werbebotschaften (LinkedIn, XING und Facebook)
    • Blogs, Twitter, Instagram usw. bieten Potenziale zur Personalgewinnung und für Employer Branding

Service und Support

  • statt klassischer Kundenhotline -> z.B. via Twitter und andere Social-Media-Plattformen
  • Vorteil: schneller, unkomplizierter Kontakt und Hilfe -> von Lösungen profitieren alle User

Innovationsmanagement

  • Ohr am Markt / Kunden -> zuhören lohnt sich, um Trends und Kundenwünsche zu erkennen
  • Umfragen, Wettbewerbe können dabei helfen, Ideen zu sammeln oder Wünsche zu erfragen
  • Crowdsourcing nutzt die Kollaborationsmöglichkeiten und das Engagement von Usern
  • lagert Prozesse und Aufgaben aus, die dort durch eine Community bearbeitet werden
    Schulung, Ausbildung und Wissenstransfer
  • Portale (z.B. Slideshare) eignen sich zur Weitergabe von Wissen und Informationen
  • Blog- und Fachartikel, Schulungsvideos und andere Dokumente werden für alle verfügbar

Risiken und Herausforderungen

Nutzung bietet nicht nur Chancen und Vorteile, sondern auch Risiken

mangelndes Verständnis und Wissen

  • fehlendes Wissen hemmt den Einsatz von Social Media.
  • Social-Media-Guidelines, Schulungen helfen klare Kommunikationslinie zu finden

Verlust der Kommunikationshoheit

  • virtuelle Netzwerke stellen User in Mittelpunkt, die Möglichkeiten der User in Social Media führt dazu, dass der Kunde bzw. User entscheidet, was funktioniert und was nicht.
  • Jeder Nutzer hat die Möglichkeit, starken Einfluss zu nehmen und mitzugestalten

Kontrollverlust: jeder Mitarbeiter kann mitmachen

  • User agieren nicht ausschließlich als Privatpersonen -> agieren gleichzeitig als Mitarbeiter
  • sie werden absichtlich oder unabsichtlich zu Repräsentanten und “Sprecher” der Firma
  • Verbreitung der Außenwirkung verteilt sich auf viele Köpfe -> ungewohnter Umgang
  • klare Regeln und Vorgaben, z.B. in Form von Guidelines zwingend nötig

Firmeninternes wird verraten

  • Grundsätzlich gilt für Social Media das, was auch in der „Offline-Welt“ der Fall ist
  • Risiken -> Nutzer können Informationen in Echtzeit anonym veröffentlichen

Netzwerkpflege kostet Zeit

  • Social Media basiert auf Interaktion -> erfordert daher viel Aufmerksamkeit
  • (autorisierten) Mitarbeitern (z.B. Vertrieb, Support, HR, Community-Manager usw.) ausreichend Zeit während der Arbeitszeit einräumen
  • Kontaktpflege, berufliches Agieren während der Arbeitszeit -> Mehrwert für Unternehmen
  • klare Kommunikation hemmt Unsicherheiten bzgl. Nutzung während der Arbeitszeit

Schnelllebigkeit

  • Vernetzungsgrad, Reichweite, Echtzeit-Kommunikation beschleunigen Informationsfluss
  • Herausforderung: öfter Kommunikationskrisen -> weniger Zeit zur Situationsanalyse, Maßnahmenentwicklung und Reaktion
  • alle Meldungen und Meinungen der Nutzer zu erfassen fast unmöglich
  • Bei Fragen, kritischen Beiträgen oder Anmerkungen -> schnelle Reaktion ratsam

alte “Sünden” im www

  • Internet = “dauerhaftes, leicht durchsuchbares Archiv”
  • Jahre nach Veröffentlichung sind Bilder, Inhalte und Artikel noch abrufbar -> kann positiv sein -> bei negativen Meldungen negative Auswirkungen auf Reputation
  • mehr Glaubwürdigkeit durch offenen Umgang mit Problemen und Kritik.

rechtliche Risiken

  • datenschutzrechtliche Themen, Urheberrechtsverstöße, Schleichwerbung und Impressumspflichten
  • aktuelle Rechtsprechungen beachten -> Schulung Mitarbeiter zu rechtskonformer Nutzung

Ziele und Nutzungsgründe

  • vorrangiges Ziel der Unternehmen = Steigerung des Umsatzes für Produkte und Dienstleistungen
  • nicht nur kurzfristiger Umsatz -> langfristige Markenbewusstsein stärken

wichtigste Ziele im Social Media Marketing:

  • Steigerung und Verbesserung von: Umsatz, Kundenbindung, Anzahl Neukunden, Marken- / Produktimage, Marken- / Produktbekanntheit, Webseiten-Traffic, Suchmaschinenoptimierung
  • Reduktion von Marketing-, Entwicklungs- und Supportkosten
  • Trend-, Markt und Wettbewerbsbetrachtung

Ziele sind individuell im strategischen (Marketing-)Planung festzulegen

  • Konzerne -> primäres Ziel häufig: Schaffung / Ausbau eines Markenbewusstseins
  • KMU -> primäres Ziel häufig: Gewinnung neuer Kunden

Erhöhung der Kundenbindung

  • bestehender Kunde ca. 7-8x Mal kostengünstiger als neuen Kunden zu gewinnen
  • Maßnahmen zur Kundenbindung = zentrale Aufgabe des Marketings
  • Aktivitäten in Social Media Kanälen -> verstärkte Kundenbindung – gezielte Kommunikation
  • gute Kundenbindung -> höheren Kundenzufriedenheit

Gewinnung neuer Kunden

  • viralen Effekt,Verbreitung -> erreichen von potenziellen Kunden (die sonst schwer erreichbar)
  • mehr Auffindbarkeit,Sichtbarkeit durch Präsenz, Empfehlungen in soziale Medien
  • Empfehlungen = Likes, Bewertungen, Erwähnungen, Meinungen in Foren, Blog-Artikel
  • Bewertungen, Referenzen anderer = starken Einfluss auf die Kaufentscheidung

Verbesserung des Marken- und/oder Produktimages

  • Image = Ruf, Wahrnehmung und Bild eines Unternehmens
  • Social Media dient Image-Ausbau, -Pflege, -Verbesserung
  • Unternehmen kann positives hervorheben und durch Kunden bestätigen lassen
    • z.B. positive Bewertungen, Likes, positive Erwähnungen

Steigerung der Marken- und/oder Produktbekanntheit

  • durch viralen Effekt kann Markenbekanntheit (Brand Awareness) , Bekanntheit der Produkte und Leistungen gesteigert werden
  • eigene Aktivitäten (z.B: posten und teilen) -> Fans als Multiplikator = schnelle Verbreitung

Erhöhung des Web-Traffics

  • Umsatzsteigerung -> Nutzer auf eigene Website / Shop lenken
    • Social Media -> gezielte Linkplatzierung, Nutzer = Empfehlungen an Gleichgesinnte

Suchmaschinenoptimierung

  • gezielte Platzierung von Content = besseres Suchmaschinen-Ranking möglich
  • hilft organische Links aufzubauen -> interessante Inhalte werden proaktiv verbreitet
  • je mehr (geteilte) Links auf Seite verweisen -> mehr Chancen gefunden zu werden

Marketing-, Entwicklungs- und Supportkosten senken

  • Social Media kann (richtig eingesetzt) Kosten senken
    • bezahlte Werbeanzeigen (PPC) günstiger als klassische Werbeformen
    • Vereinfachung Geschäftsprozesse -> Nutzung von Facebook, Twitter & Co. als Support- und Service-Plattform (z.B.telekom-hilft.de).
  • Crowdsourcing = kollektive Intelligenz -> freiwillige Arbeitskraft von Fans / Usern
  • Innovationen / Produkte entwickeln, Probleme lösen -> spart interne Entwicklungskosten

Trend-, Markt- und Wettbewerb

  • Möglichkeiten der Informationsgewinnung durch nutzergenerierte Inhalte
  • bessere Marketingentscheidungen -> systematische Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von marktrelevanten Informationen
  • Erfassung neuer Daten auf Basis eigener Fragestellung (Primärerhebung) – „field research“ -> Votings, Befragungen, Interviews
  • Auswertung bereits erhobener Daten -> Sekundärerhebung: Sekundärforschung „desk research“ -> Verfolgung thematischer Äußerungen, Diskussionen, Interaktionen (in Blogs, Foren, sozialen Netzwerken)
  • genaues „Zuhören“ = Verstehen, Analysieren der Meinungen / Interaktionen -> Wünsche, Erwartungen, Motivationen, Bedürfnisse der Zielgruppen erkennen
  • Social Media ist wichtig zur Trenderkennung / Anstoß zu Innovationsprozessen im Unternehmen
  • Transparenz im Internet = umfassende Wettbewerbsbetrachtung (Michael E. Porter) / Informationen zu Produkten, Lösungen, Wettbewerb und Zielmärkten
  • Kundenstimmen, Aktivitäten Wettbewerbs -> gezieltes Monitoring = Schlussfolgerungen, Entscheidungen

Erscheinungsformen von Social Media

Social Media ist nicht nur Facebook, Instagram & Co. Social Media hat viele verschiedene Formen

Grundsätzlich kann man die Erscheinungsformen kategorisieren in:

  • Social Network Plattformen – Beziehungsnetzwerke, Social Bookmarking, Weblogs bzw. Social Publishing-Plattformen, Social Sharing Plattformen, Diskussionsforen, Online-Bewertungen, E-Commerce

Alle Erscheinungsformen können unternehmensgesteuert und nutzergesteuert sein.

Über den Autor

Christian

Hi, mein Name ist Christian. Ich bin ein ehemaliger Softwareentwickler, der seine Berufung seit nun schon mehreren Jahren im Digital Marketing gefunden hat. Couchidee ist mein kleines privates Notizbuch. Hier notiere und schreibe ich über alles, was mir in den Sinn kommt. ;)

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Über mich

Hi, mein Name ist Christian. Ich bin ein ehemaliger Softwareentwickler, der seine Berufung seit nun schon mehreren Jahren im Digital Marketing gefunden hat. Couchidee ist mein kleines privates Notizbuch. Hier notiere und schreibe ich über alles, was mir in den Sinn kommt. ;)